11-11: Memories Retold im Test – Der 1. Weltkrieg porträtiert

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11-11: Memories Retold – Zusammenfassung und Bewertung

In “11-11: Memories Retold” geht es nicht um die Ereignisse des Ersten Weltkrieges, dessen Schlachten oder gar Heldentaten, sondern um die Menschen an sich. Es gibt keine “Böse” Seite, denn dadurch dass wir abwechselnd als Harry und Kurt durch beide Lager agieren dürfen, erleben wir auf beiden Seiten Menschen die sich aus Langeweile, Angst und Frust betrinken, mit Kartenspielen ablenken und ihre Familien vermissen. Patrioten, die unbedingt für das Vaterland kämpfen wollen, findet ihr hier nicht. Selbst der Kriegsverherrlichende Major Barrett zerbricht sichtlich an dem Krieg, denn auch ihn finden wir mal weinend vor. 

Viele haben es schon versucht, doch nur wenige haben es so eindrucksvoll geschafft wie “11-11: Memories Retold” mir die Schrecken des Krieges vor Augen zu führen. Wer Wert auf eine emotionale, packende und authentische Geschichte legt, der wird hier nicht enttäuscht. Die Aufgaben sind zwar sehr simpel und auch die Grafik ist gewöhnungsbedürftig, doch wer sich darauf einlässt und dem Titel eine Chance gibt, der wird eines der besten, wenn nicht das aktuell Beste Antikriegsspiel erleben können.

Die Synchro der prominenten Elijah Wood und Sebastian Koch ist ausgezeichnet und der Soundtrack zieht einen direkt in seinen Bann. Zudem können Spieler historische Fakten in Form von Sammelgegenständen freischalten und sich mehr mit der Thematik des Ersten Weltkrieges auseinander zu setzen. Auch die Entscheidungen, die man im Spielverlauf trifft, ergänzen sich zu einem großen Ganzen und lassen euch verschiedene Enden erleben, wodurch die Geschichte sogar ein Stück weit persönlicher wird. Zu einem Preis von gerade einmal knapp 20 Euro sollte sich das kein Fan narrativer Abenteuer entgehen lassen.