Steel Rats im Test – Stylishe Motorrad-Apokalypse

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Steel Rats – Das hat uns gefallen

In “Steel Rats” können wir die Geschichte links liegen lassen, denn auf diese kommt es bei dem Action geladenen Arcade-Platform-Racer gar nicht an. Deshalb rückt sie schnell in den Hintergrund und wird kaum in Szene gesetzt. Nach jedem neuen Kartenabschnitt werden kurze Cutscenes mit starren Bildern eingestreut und im Spiel unterhalten sich die Gang Mitglieder miteinander, um dem Spieler ein wenig Informationen zur Umwelt preiszugeben. Aber dieser Umstand hat uns absolut nicht gestört, denn der Titel punktet vor allem durch sein frisches und durchdachtes Gameplay.

Während man meint, dass bei einem Rennspiel nicht viel mehr als Gas und Bremse zum Einsatz kommen sollte, dann täuscht man sich gewaltig, denn die polnischen Entwickler von Tate Multimedia haben deutlich mehr in petto. Fangen wir mit den naheliegendsten Dingen an, mit der R2-Taste geben wir Gas und mit L2 bremsen oder legen wir den Rückwärtsgang ein, so weit so gut. Darüber hinaus können und müssen wir sogar an einigen Passagen mit dem Motorrad hüpfen, dies gelingt uns mit der Dreieck-Taste. Desweiteren können wir mit der Kreis-Taste eine 180° Wende vollziehen, um die kurzen Levelabschnitte besser erkunden zu können, drücken wir zweimal schnell hinter einander die Kreis-Taste, dann machen wir eine 360° Wende und können im richtigen Moment den feindlichen Beschuss zurück schleudern. Mit dem Viereck aktivieren wir die individuelle Fähigkeit des jeweiligen Charakters, mit der L1-Taste können wir schießen, sofern wir die im Level verstreute Munition eingesammelt haben, mit der R1-Taste laden wir Fähigkeiten auf und setzen diese clever ein, mit Druck auf die R3-Taste schalten wir durch die vier Charaktere, die jederzeit mitten im Level ausgewählt werden können und am wichtigsten wird für euch die X-Taste werden, denn mit dieser aktiviert ihr eine glühende Kreissäge am Vorderrad, die euch zusätzlichen Boost verleiht. Neben dem Boost-Effekt lassen sich mit der Kreissäge aber auch Gegner oder Hindernisse zerschneiden und senkrecht oder an der Decke verlaufende Rohre erklimmen. So lange wir die X-Taste gedrückt halten kleben wir an den Rohrleitungen fest und überwinden auf diese Weise zahlreiche Blockierte Passagen. Zudem können wir auch nach vorne Dashen, indem wir schnell zweimal auf die X-Taste drücken, was uns dabei hilft größere Abgründe hinter uns zu lassen oder bei größeren Gegnern mehr Schaden anzurichten.

Auf dem Papier klingt das alles erst einmal nach ziemlich viel, doch das Spiel führt euch langsam an die Gameplay-Mechaniken heran und bringt euch mit jedem kurzen Levelabschnitt eine Funktion nach der anderen bei. So werdet ihr nicht gleich mit allen Möglichkeiten erschlagen, was zur Folge hat, dass der Schwierigkeitsgrad langsam Fahrt aufnehmen kann und einen angenehmen Spielfluss vermittelt. Darüber hinaus hat uns das aufgeräumte HUD sehr gut gefallen. Am oberen Bildschirmrand sind dezent kleine Anzeigen eingeblendet, die ihr während des Spielens sogar komplett ausblendet. Die einzige Anzeige die ihr im Blick behalten solltet ist die Lebenanzeige (Orange) und der Energielevel eurer Fähigkeiten (Blau) am linken oberen Bildschirmrand. Stirbt ein Charakter, dann wird automatisch zum nächsten gewechselt, erst wenn alle Charaktere das Zeitliche segnen, müsst ihr ein Level neu starten.

Die Level sind sehr abwechslungsreich gestaltet und haben uns über den gesamten Zeitraum der knapp 8 stündigen Kampagne sehr gut unterhalten. Mal müsst ihr von links nach rechts fahren oder umgekehrt, an anderer Stelle gilt es einen Schalter zu betätigen, um ein Tor zu öffnen, mal müsst ihr erkennen wo es rauf oder runter geht oder wo Rohrleitungen euch weiterhelfen unüberwindbare Passagen zu überbrücken, mal müsst ihr größere Schrottroboter zerlegen, damit sich der weitere Weg öffnet, oder ihr müsst vor einem riesigen Laserstrahl fliehen und die obligatorischen Boss-Kämpfe dürfen auch nicht fehlen. Zudem laden versteckte Sammelgegenstände zum Erkunden ein und in jedem Level können drei Herausforderungen in Angriff genommen werden, um mit mehr Schrott belohnt zu werden. Mit dem erworbenen Schrott könnt ihr für jeden Charakter neue Fähigkeiten kaufen oder verbessern und Skins für das Motorrad sowie den Protagonisten erlangen.

Auch die Grafik des 2,5D-Platformers ist durchweg gelungen und zaubert – dank der Unreal Engine 4 – stimmige Lichteffekte und Explosionen auf den Bildschirm. Die Soundeffekte sind ebenfalls gelungen und die Musik passt zur Thematik des Spiels. Darüber hinaus wird auch eine Auflösung in 4K unterstützt. Aus technsicher Sicht gibt es nichts zu meckern, auf Bugs oder Glitches sind wir in unserem Test nicht gestoßen. Die Physik ist zu Gunsten des Gameplays nicht authentisch, was absolut nicht schlimm ist und die Steuerung ist flüssig und direkt.