State of Mind im Test – Dystopie ohne Biss

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State of Mind – Das hat uns nicht gefallen

Egal wie gut eine Geschichte geschrieben ist, sie steht und fällt jedoch mit der Inszenierung und daran hapert es bei “State of Mind” gehörig. Im gesamten Spielverlauf konnten wir keine emotionale Bindung zu den zahlreichen Charakteren aufbauen, sie und deren Schicksale waren uns schlicht vollkommen gleichgültig. Und es kam sogar noch schlimmer, denn auf mich persönlich wirkte der Hauptprotagonist Richard Nolan über weite Strecken ziemlich unsympathisch, was nicht zuletzt auch an der schlechten deutschen Synchronisation lag. Wir empfehlen euch hier wärmstens die Sprachausgabe auf Englisch zu stellen, da diese eine deutlich bessere Atmosphäre vermitteln, optional kann man auch deutsche Untertitel hinzu schalten.

Auch die fehlende Speicherfunktion fiel uns störend auf, denn wenn ihr das Spiel beendet ohne vorher ein Kapitel abzuschließen, so müsst ihr dieses Kapitel beim nächsten Neustart komplett neu beginnen. Darüber hinaus ist auch die gewählte Low-Poly-Optik etwas unpraktisch, wenn man emotionale Geschichten vermitteln und erzählen möchte, denn durch den geringen Detailgrad fällt es schwer die Mimik der Charaktere zu deuten. Aber nicht nur die Mimik wirkt steif, auch andere Animationen, wie die Bewegung wirken recht hölzern.

Zudem fanden wir es schade, dass wir in “State of Mind” spielerisch kaum gefordert wurden. Die zu absolvierenden Mini-Spiele bestanden daraus drei zusammenhängende Artikel aus einem dutzend heraus zu filtern oder mit einer Drohne einen bestimmten NPC scannen, blöd nur, dass sich viele NPC Modelle wiederholen oder den Analog-Stick für drei Sekunden in eine bestimmte Richtung zu halten, um einen “Hack” durchzuführen. Rätsel waren zudem so simpel und selten, dass diese kaum erwähnenswert sind. Ein einziges Mal im Spiel mussten wir zwischen zwei Protagonisten hin- und herwechseln, um durch verschiedene Schalter einen Zug in die richtige Position zu rangieren. Zudem sammelt ihr auch im Verlauf des Abenteuers Gegenstände ein und packt diese in euer Inventar, doch kombinieren müsst ihr diese zu keinem Zeitpunkt.

Darüber hinaus lassen uns die Entwickler die Wahl selbst zu entscheiden wie die Protagonisten in einzelnen Situationen reagieren sollen. Insgesamt wählen wir nur zwischen zwei unterschiedlichen Antworten, die jedoch gar keinen bis kaum spürbare Auswirkungen auf den Spielverlauf haben. Erst kurz vor dem Abspann können wir zwischen zwei unterschiedlichen Enden wählen, wobei ihr auch hier keine gewaltigen Unterschiede erwarten solltet.