No Mans Sky – Von Nichts kommt nichts!
Nun kann man natürlich zurecht sagen das man an der Nase herumgeführt worden ist und von den Entwicklern betrogen worden ist. Normalerweise müsste der Publisher in zusammenarbeit mit dem Entwickler ALLE Spiele zurücknehmen deren Spieler unzufrieden sind und allen anderen eine Entschädigung anbieten. Sony als Publisher wäre hierzu durchaus in der Lage, sollen sie zum Beispiel den Preis als PSN Guthaben auszahlen, die Plus Mitgliedschaften um ein Jahr verlängern oder in einer Aktion eine breite Auswahl an Spielen Gratis zur Verfügung stellen aus denen die Käufer wählen können.
Als Verteidigung muss man sagen das man No Mans Sky, wenn man es so betrachtet wie ich, mit etwas anderen Augen sieht. Ich habe viel über das Spiel gelesen und sicherlich auch den Trailer gesehen, aber meine meisten Infos stammten aus schriftlichen Quellen. Ihr könnt euch sicherlich denken das man als Pressevertreter täglich so unheimlich viele Trailer und Videos zu sehen bekommt das Details, wie die stark andere Grafik schnell in Vergessenheit geraten, wenn man sich nicht darauf konzentriert. Aus diesem Grund habe ich No Mans Sky so gut wie komplett unvoreingenommen gespielt.
Ich habe mich beim spielen nicht hinters Licht geführt gefühlt sondern viel mehr lediglich ein wenig enttäuscht. Die Prozedural generierten Welten enthalten leider recht wenige wirklich große Strukturen wie Städte oder Stationen, davon hätte ich mir mehr gewünscht, wesentlich mehr. Auch die Raumstationen sehen immer gleich aus, was auch ein wenig schade ist, man hätte wenigstens den Stil hin und wieder alternieren können, zumindest von Spezies zu Spezies.
Die Idee fremde Sprachen lernen zu müssen finde ich genial. So muss man sich oft entscheiden was man tut und versucht ein bisschen zu raten. Auch Rätsel gibt es im Spiel, wenn wir zum Beispiel mal einen Sicherheitscode erraten sollen. Diesen zu erraten ist aber nie schwer wenn man einmal verstanden hat das es sich um einfache Zahlenreihen handelt wie zum Beispiel: 1234, 2341, 3412… welche ich die nächste Zahl? Klar 4123, was auch sonst. Das hätten die Macher auch interessanter machen müssen, es gibt so viele Zahlenreihenrätsel.
Im allgemeinen scheint mir No Mans Sky einfach zu viel wert auf Masse zu legen, massive Planeten die riesig sind auf denen man sich locker verlaufen kann. Riesige Universen die zu durchqueren wir unser halbes leben benötigen. Alles wäre ja kein Problem, wenn man wenigstens einzelne Sternenhaufen instanziert hätte, meinetwegen immer 100.000 Sterne und in diesen Bereichen Multiplayerspiele, Interaktionen zwischen Spielern und vieles mehr ermöglicht hätte. Ich treffe zwar auf Planeten die Namen von anderen Spielern erhalten haben, aber die anderen Spieler sehe ich nie.
Sehe ich nun No Mans Sky vom Standpunkt eines Entwicklers aus ist es natürlich ein Mammutprojekt. Da hat man mit einem winzig kleinen Team, das hinter No Mans Sky steht, schon ein riesiges Stück Arbeit geschafft, aber das ist leider nicht alles. Dem Spiel fehlen so viele Dinge, so unheimlich viele Möglichkeiten, die in einem unendlichen Universum machbar wären. Ich denke wenn das Team von No Mans Sky nur viermal so groß gewesen wäre und die sich locker doppelt so viel Zeit genommen hätten, wäre Chris Roberts sicherlich ins schwitzen geraten.