The 25th Ward: The Silver Case im Test – Zwischen Konzeptzeichnungen und leeren 3D Animationen

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The 25th Ward: The Silver Case – Das hat uns nicht gefallen

Die Visuelle Darstellung des Titels ist grauenvoll, von “Grafik” kann keine Rede sein, denn als Spieler verfolgen wir das Geschehen in einem kleinen Fenster, wo entweder handgezeichnete Konzeptzeichnungen der Charaktere oder leere 3D-Animationen präsentiert werden. Das irritiert zunächst und stellt fest, dass man gezwungen wird seine Fantasie in Gang zu setzen. Nehmen wir als Beispiel den ersten Fall der ermordeten Frau in einem Appartement, wo man auf der 3D-Animation ein leeres Zimmer mit ganz schön viel Blut an Wand und Decke präsentiert bekommt. Hier ging ich davon aus, dass die Leiche bereits abtransportiert wurde, stattdessen ploppt nach einem kurzen Gespräch der Protagonisten eine Illustration auf, die vermittelt, dass die Leiche sich noch im Raum befindet und auf einem Stuhl sitzt. Zudem kann man diese handgezeichneten Darstellungen der Charaktere und Schauplätze nur als Konzeptzeichnungen bezeichnen, denn diese sind sehr minimalistisch in schwarz und weiß dargestellt. Nur kleinste Nuancen werden farblich wiedergegeben, wie der rote Lippenstift von Kuroyanagi oder die blaue Krawatte von Shiroyabu. Darüber hinaus fiel es mir persönlich schwer der Story durch die so befremdlichen Namen zu folgen und dass die Namen der Protagonisten während der Dialoge nur kurz, in einer gelben fast schon kaum sichtbaren Schrift, neben dem Gesicht der gesagten Person aufleuchten, machte es umso schwerer.

Auf der spielerischen Ebene wird dem Spieler kaum bis gar nichts geboten. Die eingefügten “Point&Click”-Elemente beschränken sich auf eine kleine Auswahl an interaktiven Möglichkeiten. Am unteren rechten Bildschirmrand öffnet sich ein kleines Fenster mit einem 3 dimensionalen Dreieck, auf dessen Flächen ihr dann auswählen könnt, ob ihr euch das Szenario näher anschaut, mit den Protagonisten redet, euch Fortbewegt oder ein Item einsetzt. Dabei wird vom Spiel stets vorgegeben, was gerade möglich ist. So müsst ihr euch einfach nur durch die Möglichkeiten klicken, bis es mit der Story voran geht. Zum Beispiel ist es manches Mal nur möglich euch das Szenario anzusehen und mit den Protagonisten zu reden, nachdem ihr die Auswahl auf dem Würfel ausgereizt habt und die Protagonisten etwas von sich gegeben haben, wird das Dreieck um die Auswahl “Move” ergänzt und ihr könnt euch zum nächsten Storyabschnitt begeben. Zudem sind die “Point&Click”-Elemente nicht in jedem Kapitel vertreten, einige kommen komplett ohne aus und ihr klickt euch lediglich durch die Dialoge der Charaktere. In Kapitel drei der ersten Episode “Correctness” müsst ihr euch sogar wie in einem “Pokémon”-Spiel duellieren, was völlig fehl am Platze wirkt und euch abverlangt mehrere Runden stupide dieselbe Wahl zu treffen, denn im ersten Kampf stehen euch drei Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung, “Schoot”, “Attack” und “Run”. Wählt ihr schießen aus, so verfehlt “Jabroni” oder auch “Shiroyabu” genannt sein Ziel, wählt ihr weglaufen, dann macht der Protagonist euch darauf aufmerksam, dass dies unehrenhaft sei, also wählt ihr die ganze Zeit nur den Angriff aus, bis der Gegner nach mehreren Runden stirbt und “Jabroni” mit Erfahrungspunkten, speziellen Skills anderen Belohnungen überschüttet wird. Das in Kapitel drei sogar ein weiblicher Attentäter durch eine angedeutete Vergewaltigung zur strecke gebracht wird, macht das Abenteuer noch verstörender.  Ab und an werdet ihr auch mit kleineren Rätsel konfrontiert, die jedoch kaum jemanden ins Schwitzen bringen werden. Zum Beispiel verlangt man von euch die Eingabe eines Codes, um eine Tür öffnen zu können, diesen Code findet ihr ganz leicht im Inventar und weil ihr nur Zugriff auf euer Inventar habt, solange sich Gegenstände darin befinden, ist es ein schnelles den gesuchten Code auszumachen.

Story technisch ist “The 25th Ward: The Silver Case” eine verwirrende Angelegenheit. Teilweise sind die Kapitel völlig zusammenhanglos erzählt und wirken wie einzelne Episoden einer Serie, die mit jeder Episode eine neue Geschichte erzählt ohne auf die zuvor ausgestrahlte Episode einzugehen. Auch die Charaktere scheinen sich nicht ganz einig zu sein, welche Charakterzüge diese denn nun verkörpern möchten. Shiroyabu ist ein junger Detective der HCU (Heinous Crime Unit), dessen Partnerin stirbt und er sich zwangsweise mit der kaltschnäuzigen Kuroyanagi zusammenschließt. Zunächst ist Jabroni ein ruhiger und netter Typ, der besonnen und Pflichtbewusst seinen Dienst verrichtet. In Kapitel drei jedoch hat er sich verirrt oder ist verloren gegangen, das wird leider nicht aufgeklärt und auch dessen Kollegen scheinen sich nicht wirklich dafür zu interessieren. Er ist abgebrannt, flucht unentwegt und wird von sieben Attentätern gejagt, weil er zu nah dran ist die Mordfälle aufzuklären. Und als wäre das schon nicht komisch genug, verwandelt er sich auch optisch in einen neuen Jabroni am Ende des Kapitels. Kuroyanagi erfährt zwar von Jabronis Schicksal, erwidert jedoch, dass es zeit wird, dass Jabroni ein Mann wird und wenn er stirbt, dann war er nicht einfach nicht stark genug für diesen Job.