Nobunaga’s Ambition – Sphere of Influence – Strategieschwergewicht oder Geschichtsunterricht?

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Nobunaga’s Ambition – Sphere of Influence – Das hat uns gefallen

Die wohl größte Stärke von Nobunaga’s Ambition – Sphere of Influence ist gleichzeitig auch eine der größten Schwächen- der Umfang und die Liebe zum Detail. Es ist nicht nur was die Geschehnisse angeht historisch korrekt, sondern auch im Hinblick auf die Personen, die zu dieser Zeit gelebt haben. Dutzende von Fürstentümern und autarken Clans sind ebenso existent wie Aberhunderte historischer Persönlichkeiten mit eigenen Charaktereigenschaften, einer eigenen Geschichte und, sollte der Spieler diese Option auswählen, echten Lebenszeiträumen. Erreicht man also im Spiel das Jahr, in dem ein Charakter das 16. Lebensjahr erreicht hat, so taucht dieser auch verfügbar im Spiel auf. Außerdem sterben die existenten Charaktere auch in den Jahren, in denen sie den Geschichtsbüchern nach wirklich von uns gegangen sind. Das ist eine Liebe zum Detail, die spielerisch zwar nur bedingt ins Gewicht fällt, wir aber nichtsdestotrotz bewundern! Einzig zu beachten ist hier, dass die Detailvielfalt, wie Verfügbarkeit einiger Quests z.B. sich hauptsächlich auf die geschichtlichen Ereignisse konzentriert. Wählt Ihr also einen Weg, der fernab der eigentlichen Geschehnisse stattfindet, so kann diese Detailvielfalt und Verfügbarkeit von Quests nachlassen.

Nun mögt Ihr Euch fragen, was man denn nun mit diesen ganzen historisch korrekten Persönlichkeiten soll, wozu diese gut sind. Genau diese Frage bringt uns zu dem nächsten Punkt, der uns an Nobunaga’s Ambition – Sphere of Influence gefallen hat – die Vielfalt der taktischen Möglichkeiten sowie der Einfluss der eigenen Entscheidungen auf dessen Erfolg. Wie bereits erwähnt hat jeder der Charaktere eigene Charakterwerte. Diese Werte sind entscheidend bei der Nutzung der taktischen Elemente wie Auf- und Ausbau der Clans, Diplomatie, Kriegsführung. Die Aufgaben, mit denen die Untertanen betraut werden, gelingen zwar in der Regel sowieso, die Untertanen mit den richtigen Stats zuzuweisen kann jedoch den Umfang eines Erfolges oder die Dauer bis zum Erfolg stark beeinflussen. Setzt man zum Beispiel beim Versuch den General eines Gegners abzuwerben, um den Gegner vor einem Angriff zu schwächen, den falschen Mann auf diese Aufgabe an, so kann sich nicht nur die Möglichkeit auf einen Angriff enorm verzögern, sondern auch die eigene Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen werden, da die zugewiesenen Gefolgsleute auch gesondert bezahlt werden wollen.

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Es spielt also keine Rolle ob Ihr Euch nun um die eigene Wirtschaft, das eigene Militär, Handelsbeziehungen zu anderen Clans oder deren Eroberungen kümmern, ob Ihr anderen Clans ihre Gefolgsleute streitig machen oder Kriegsallianzen mit anderen Clans schmieden wollt. Entscheidend ist hierbei fast immer der Einsatz der richtigen Gefolgsleute für die entsprechenden Aufgaben. Aufgrund der Wichtigkeit der Gefolgsleute ist es wenig überraschend, dass sie auch bei Laune gehalten werden. Denn sind diese nicht mehr loyal zu ihrem Anführer, werden sie auch gerne mal von der CPU abgeworben, was insbesondere dann ärgerlich ist, wenn die Gefolgsleute gerade damit betraut sind eine Burg/Stadt zu verwalten.

All diese Details und historische Korrektheit lässt sich übrigens auch in den Optionen deaktivieren, was auch der einzige Weg ist um selbst erstellte Charaktere zu nutzen und Frauen zu Generälen machen zu können (sonst dienen sie als “Assets” nur als taktisches Hilfsmittel um per Hochzeit Loyalitäten zu stärken oder Bündnisse zu schließen). Auch wenn Ihr Euch nicht an die historischen Ereignisse halten wollt, ist dies möglich. Der Verlauf der Geschichte im Spiel ist nicht gescriptet, sondern simuliert. Lasst Ihr also z.B. geschichtlich relevante Quests aus oder Beeinflusst den Ausgang einer Schlacht, kann dies durchaus dazu führen, dass der Verlauf der Geschichte von den wahren Ereignissen abweicht.

Bei all diesen Features und Informationen wird man als Spieler doch sofort erschlagen und ist total überfordert, richtig? Nur bedingt! Natürlich sind es viele Dinge auf die man achten muss während des Spiels. Das übersichtliche Interface bietet jedoch solide Informationen und man ist sich jederzeit, abgesehen von Entscheidungen während der Echtzeitkämpfe, über die Konsequenzen der getroffenen Entscheidungen im klaren und kann diese daher aufgrund gegebener Fakten treffen. Hier greift Nobunaga’s Ambition – Sphere of Influence dem Spieler helfend unter die Arme.

Wem übrigens die historische Korrektheit alleine noch nicht ausreicht, der kann das ganze Spiel auch in der Originalsprache, also auf japanisch, spielen.

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