Nobunaga’s Ambition – Sphere of Influence – Strategieschwergewicht oder Geschichtsunterricht?

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Nobunaga’s Ambition – Sphere of Influence – Das hat uns nicht gefallen

Eingangs sagten wir, dass die größte Stärke von Nobunaga’s Ambition – Sphere of Influence ebenfalls seine größte Schwäche ist. Denn diese große Liebe zum Detail und große Genauigkeit historischer Ereignisse setzt zwangsläufig ein gewisses Maß an Interesse an dieser Zeit voraus. Wenn man wirklich erfolgreich vorankommen will, so muss man sich zwangsläufig mit den Geschehnissen und den Charakteren auseinandersetzen. Wir haben zum Beispiel im Spieleinstieg zunächst einfach den Clan des namensgebenden Helden, den Oda-Clan, gewählt und mussten dann feststellen, dass es einfach nahezu unmöglich schien im Spiel weiterzukommen, da einfach die benötigten Gefolgsleute fehlten. Einfach einsteigen und mal einen Clan aufbauen ist also nicht drin.

Erschwerend kommt hier noch hinzu, dass es lediglich eine japanische und englische Sprachausgabe gibt. Wer des englischen( oder eben japanischen) also nicht mächtig ist, der wird hier vor einer noch größeren Herausforderungen stehen als das Spiel eh schon bietet. Die notwendige Einarbeitung rückt dann in eine sehr unwahrscheinliche Ferne.

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Ein weiterer Grund, weswegen wir Nobunaga’s Ambition – Sphere of Influence nur dann empfehlen können, wenn ein Interesse an der behandelten Zeit besteht ist, dass man im Spielverlauf wenig von dem wirklich sieht, was im Spiel gerade passiert. Selbst die Schlachten sind in der Regel nur aufeinander zu laufende geometrische Figuren aus der Luftperspektive. Das Spiel beschränkt sich also auf die Verteilung von Befehlen und der Auswertung der sich hieraus ergebenden Ergebnisse. Die Ausführung an sich wird einem weitestgehend vorenthalten und bietet daher nichts fürs Auge.

Zu guter Letzt wollen wir noch auf das eingebaute Tutorial zu sprechen kommen. Hier haben wir lange diskutiert ob dies gelungen, vermurkst oder gar gänzlich überflüssig ist. Das Tutorial ist eine Art Story. Man spielt einen jungen Burschen, der Unverhofft die Kontrolle über einen Clan erhalten hat und nun die Grundlagen lernen muss diesen zu führen. Mit einigen humoristisch angehauchten Konversationen ist das im Grunde eine gute Idee. Leider kann sich dieses Tutorial, je nach Verhalten des Spielers, schon mal bis zu einer Stunde lang hinziehen und wirkt auf Dauer sehr langatmig und dadurch auch langweilig. Hier hätte eine Kürzung gut getan. Damit haben wir Pro und das überwiegende Contra des Tutorials aufgeführt. Nun steht aber noch die Frage offen, wieso dieses Tutorial überflüssig sein soll? Nun, das ist schnell gesagt. Beginnt man ein Szenario, wird einem das aufwendig gelernt erneut in Form von kurzer Infotexte mit entsprechenden Hinweisen und Screenshots erklärt. Diese Art ins Spiel integriertes Tutorial hätte uns zumindest völlig gereicht.

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