Detroit:Become Human – Die große Hoffnung 2018

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Detroit:Become Human – Zusammenfassung und Bewertung

Entwickler Quantic Dream verspricht uns einen interaktiven Thriller dessen Hergang wir als Spieler selbst beeinflussen können. Sicherlich ist es auch genau das was wir bekommen haben. Ein optisch sehr ansprechendes Abenteuer mit 3 Protagonisten deren Stories sich bis zum Scheideweg eigenständig entwickeln. Berührungspunkte mit realen Geschichten gibt es keine und auch die Chance die Story maßgeblich zu beeinflussen haben wir nur bedingt. Die Entwickler präsentieren uns eine beeindruckende Kulisse und unterschiedliche Schauplätze die wir, zugegeben in engen Grenzen, frei erkunden dürfen. Hierbei sind uns zwar keine großen Freiheiten gegeben und wir können uns alle Interaktionspunkte ansehen, aber dafür ist das Spiel natürlich extrem Einsteigerfreundlich und auch für Casual Gamer geeignet.

Was uns klar gefehlt hat war das Versprechen ein Spiel zu bekommen dessen Verlauf wir komplett beeinflussen. Ja wir entscheiden selbst ob wir bestimmte Charaktere kennenlernen, entscheiden selbst wann, wir, wie vorgehen wollen und entscheiden über Quick Time Events und Dialoge über den Ausgang diverser Abschnitte, letztlich führt das Spiel uns aber immer wieder an die gleiche Stelle. Beispiel: Aus der Demo wissen wir bereits das es für die Geiselnahmeszene auf dem Dach verschiedene Ausgänge gibt. In einigen davon stirbt protagonist Connor. Solltet ihr einen Connor im verlauf des Spieles verlieren so überspringt ihr lediglich den Rest der Szene und er wird durch einen anderen ersetzt. 

Wir hatten und mehr erhofft. Ja das Spiel ist unheimlich verzweigt, aber die Entwickler legen mit ihren Handlungszweigen wirklich jede einzelne mögliche Interaktion offen. Könnt ihr zum Beispiel zwischen 3 Büchern wählen, die ihr lesen wollt, sind das 3 Verzweigungen, die jeweils 2 andere Sätze auslösen aber im gleichen Schlusssatz enden. Das Spiel ist also verzweigt kommt aber am Schluss wieder genau da raus wo es geplant ist. Wirkliche Freiheit ist das nicht! Die Geschichte und ihre Entwicklung liegen sowieso sehr schnell offen und der Tiefgang fehlt der ganzen Sache leider ein wenig.

Klar wir bekommen eine Optisch sehr gut gelöste virtuelle, interaktive, Miniserienähnliche Unterhaltung geboten aber schlussendlich ist Detroit:Become Human leider weit hinter den Erwartungen zurück geblieben. Das Spiel fühlt sich an wie Beyond auf der PS3 und kann mit keinerlei Anspruch, Denkaufgaben oder Herausforderungen aufwarten. Lediglich das schnelle drücken einiger Tasten für Quick Time Events und Dialogentscheidungen bleiben uns offen. Prinzipiell gibt es 2 Enden die wir erleben können, ein gewaltsames und ein weniger gewaltsames. Beide in verschiedenen Abstufungen bei denen unser Protagonist stirbt oder auch nicht, aber am Ende fehlt es an allen Ecken und Enden. Schade eigentlich, vor allem Storymäßig hätte man hier vieles herausholen können. Leider versucht das Spiel an vielen Stellen Zuviel auf “moralisch” zu machen anstatt die Geschichte tiefgründig und interessant zu gestalten, so bleibt leider nur ein sehr oberflächlicher Mittelklassethriller mit tollen Bildern übrig.