Wir durften bei der Firma Blade vorbeischauen und staunten nicht schlecht über die Software der Zukunft: “Shadow”. Mit “Shadow” habt ihr immer und überall euren ganz persönlichen High-End Rechner dabei und der passt sogar in eure Hosentasche. Wie das Ganze funktioniert lest ihr weiter unten.
Auf der diesjährigen Gamescom 2018 hatte ich die Ehre Marcus Bläsche, Country Manager der Firma Blade, kennenzulernen. Bei Blade handelt es sich um ein französisches Startup Unternehmen, welches erst 2015 gegründet wurde. Was die Cloud-basierte Software des Unternehmens namens “Shadow” alles leisten kann, das erfuhr ich von Marcus bei entspannter Atmosphäre und durfte diese sogar selbst testen.
Zunächst führte mich Marcus in ein Zimmer mit einem runden Tisch und drei Stühlen drum herum. Ich nahm Platz und Marcus lenkte meinen Blick auf den kleinen weißen HP Laptop auf den Tisch, dieser war mit einem riesigen Bildschirm an der Wand verbunden, was bei Präsentationen nicht unüblich ist. Dann sagte er: “Guck dir diesen Laptop an, wir sind nach MediaMarkt und haben die Verkäufer dort bewusst nach ihrem günstigsten Laptop gefragt und dies ist das Ergebnis. Was meinst du kann man mit diesem Laptop vernünftig zocken?”, fragt er mich, dabei handelt es sich um eine rhetorische Frage. Denn jeder, der sich nur ein wenig mit PCs auskennt weiß genau, dass dieser Laptop nicht Mal imstande gewesen wäre Pac-Man flüssig wiederzugeben. “Genau”, sagt er, bevor ich antworten kann. “Dieser Laptop ist mehr als nur ungeeignet zum Spielen, aber dafür ist er eigentlich nicht konzipiert. Unsere Vision, ist es genau DAS zu ändern. Pass auf”, sagt er, öffnet das Programm “Shadow” auf dem Laptop, meldet sich kurz an und schon sehe ich ein komplett neues Desktopfenster. Er schaltet das Fenster in Vollbild und fertig ist der High-End Rechner. Um mir zu zeigen, was dieser HP Laptop nun alles unter Haube hat, öffnet Marcus kurz das Hardware-Datenblatt (Geräte-Manager) und offenbart mir die Hardware eines mindestens 1.500 Euro teuren Desktop PCs, inkl. einer Nvidia GeForce GTX 1080, 16 GB Arbeitsspeicher usw. “Das ist dein neuer Rechner”, sagt er zu mir und fährt fort: “Du kannst damit machen was du willst. Es ist quasi dein eigener Rechner. Du hast völlige Admin Rechte. Und Datensicherheit steht bei uns ganz oben auf der Agenda. Wir bieten eine Level-3 Sicherheitsverschlüsselung an, diese Stufe wird nur von Banken genutzt, zudem haben wir eine eigene Firewall entwickelt.” Spiele werden vom Unternehmen nicht angeboten, man gibt euch lediglich die Software in die Hand euren ganz persönlichen High-End Rechner überall und unkompliziert mitnehmen zu können. Zudem wird die Hardware automatisch den aktuellen High-End Anforderungen aktueller Spiele angepasst, sodass ihr jederzeit das beste Spielerlebnis genießen könnt.
Dann startet Marcus “Far Cry 5” und ich soll das Spiel selbst spielen, um mich von der Technik zu überzeugen. Also nehme ich am Rechner Platz und bin erstaunt, wie flüssig das Spiel über den Bildschirm flimmert. Es sieht fantastisch aus, denn es läuft auf den höchsten Detaileinstellungen und mit 60FPS. Als Marcus mir dann noch erzählt, dass zum zocken bereits eine 15 Mbit/s schwache Leitung ausreichen würde, bin ich nicht zum ersten Mal erstaunt über diese Technik. Als er das Spiel dann, dank der Software, auf ein Handy rüber schaltet, bin ich begeistert. Das dauert nur ein paar Sekunden und schon kann ich auf einem Handy weiterspielen, genau an dem Punkt, wo ich aufgehört habe und genauso leicht kann ich wieder zum Laptop switchen. Des weiteren werden externe Speichermedien, Laufwerke und Controller von Shadow erkannt und können ganz normal genutzt werden. Das einzige was noch nicht kompatibel ist, sind VR-Geräte wie HTC Vive, Oculus und Co. gibt Marcus zu, doch daran wird bereits gearbeitet und soll irgendwann ermöglicht werden.
Momentan ist Shadow in Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Belgien, Luxemburg, der Schweiz sowie in Teilen der USA verfügbar. Anfang September, genauer am 04. September 2018, kommt Shadow auch nach Deutschland. Alle interessierten können sich bereits jetzt über die offizielle Website registrieren und informieren. Kosten soll euch der Service 29,95 Euro im Monat, was auf das ganze Jahr hochgerechnet knapp 360 Euro ausmachen würde. Das klingt zunächst nach viel Geld. Bedenkt man jedoch, dass ein High-End Rechner bei Anschaffung schon min. 1.500 Euro kostet und die Hardware spätestens alle 2-3 Jahre angepasst werden muss, dann klingt das schon nach einem guten Angebot.
Darüber hinaus bietet euch das Unternehmen eine eigene Streaming-Box namens Ghost an. Diese ist klein, handlich und lässt sich überall hinnehmen. Beim spielen erreicht die Box flüssige 60FPS bei einer 4K Auflösung, wenn ihr in Full HD Auflösung spielt, dann kommt ihr sogar auf 144FPS. Wi-Fi und Bluetooth sind ebenfalls vorhanden und ihr könnt mit der Box sogar eure Spiel-Sessions aufzeichnen. Erscheinen soll die Box gegen Ende des Jahres, auf einen einmaligen Preis konnte man sich noch nicht festlegen, aber es wird die Möglichkeit geben die Box für 8 Euro im Monat mieten zu können.