Labyrinth of Refrain Coven of Dusk im Test – Ein Dungeon Crawler mit Seele

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Labyrinth of Refrain: Coven of Dusk – Das hat uns gefallen

Insgesamt hat uns das Spielprinzip, welches in drei Elemente aufgesplittert ist durchaus gut gefallen. Die Geschichte wird als Visual Novel vorgetragen, während die Rollenspielelemte sich sowohl in der Basis, dem sogenannten “Caravan” und im Labyrinth selbst wiederfinden. Das Labyrinth selbst muss in typischer Dungeon Crawler Manier aus der Ego-Perspektive erforscht und gemeistert werden, wobei einige moderne Spielelemente wie eine Minimap am oberen Bildschirmrand sowie eine ausführliche Karte dem Spieler jederzeit zur Verfügung steht. In der Basis stellen wir unsere Marionetten her. Rollenspieltypisch bestimmen wir die Klasse, das Geschlecht, das Aussehen und den Namen. Darüber hinaus lassen sich auch Charaktereigenschaften bestimmen, wie ein kindisches oder mutiges Gemüt, was sich in den unterschiedlichen Werten Stärke, Verteidigung usw. niederschlägt. Auch können wir eine besondere Fähigkeit auswählen, wie die Meisterung der klassenspezifischen Waffe, zudem bestimmen wir den zu erwartenden Status Anstieg, zu welcher Tageszeit der Charakter einen Stärkebuff erhalten soll, wählen eine Glückszahl und können dem Charakter sogar eine selbst ausgedachte Hintergrundgeschichte verpassen.

Nachdem ihr eure Marionetten erstellt habt, müsst ihr ihnen nur noch eine bestimmte Rolle “Covens” (Heiler, Magier, Krieger usw.) zuweisen und diese vernünftig in Formation bringen, dabei müsst ihr auch auf die unterschiedlichen Waffen acht geben. Nahkämpfer sollten in der “Vanguard”-Stellung (=Spitze) stehen und Fernkämpfer in der sogenannten “Rearguard”-Stellung (=Nachhut), um effizient kämpfen zu können. Im Verlauf des Spiels schaltet ihr immer mehr “Covens” frei, die es euch erlauben mehr Marionetten in den Kampf zu schicken, denn einige “Covens” können bis zu acht Marionetten-Soldaten gleichzeitig halten, sodass man im späteren Verlauf des Spiels tatsächlich bis zu 40 Kämpfer aktiv kämpfen lässt. Zudem könnt ihr sowohl die “Covens” als auch die Formation jederzeit mitten im Labyrinth verändern, wenn es gerade nicht so gut laufen sollte und wenn es ganz schlecht läuft, dann verlieren eure Marionetten sogar Körperteile und büßen dadurch dauerhaft an maximalen Lebenspunkten und weiteren Statuswerten ein. Kehrt ihr in eure Basis zurück, dann lassen sich die Marionetten gegen ein wenig Silber und Mana wieder reparieren. 

Im Labyrinth lauft ihr aus der Ego-Perspektive durch die engen Gänge. Wie es sich für ein Labyrinth gehört, sind die Wege ziemlich verzweigt und enden oft in einer Sackgasse. Vor etlichen Fallen muss man sich in Acht nehmen und versteckte Schalter gilt es ebenfalls zu finden, um einen Weg in die unteren Ebenen finden zu können. Gegner werden uns, dank einer von vielen möglichen Fähigkeiten Tracties, als Glubschäugige Schattenkugeln angezeigt, so können wir diese umgehen oder auch überraschen, um einen Vorteil im Kampf zu erlangen. Die Kämpfe finden rundenbasiert statt. So wählen wir für jede Figur eine bestimmte Aktion aus, woraufhin diese im Wechsel mit den Feinden ausgeführt werden. Die jeweiligen Fähigkeiten der Charaktere finden wir unter dem Reiter “Donum”, welche zuvor durch den ausgewählten “Coven” vorgegeben sind. Jede “Donum” Aktion verbraucht natürlich “Donum”-Punkte, dessen Leiste sich unter der HP-Leiste wiederfindet. Ein Heiler-Coven kann unsere Gruppe heilen, ein Krieger-Coven bestimmte Elementar-Angriffe starten und ein Verteidigungs-Coven die Gruppe durch magische Schilde schützen, im verlauf des Spiels schaltet ihr durch die unterschiedlichen Covens weitere Fähigkeiten frei. Im Labyrinth gilt es auch zusätzlich Mana zu sammeln und in dieses in die Basis zu bringen. Durch das angesammelte Mana lassen sich weitere nützliche Fähigkeiten freischalten, wie das Anzeigen der Schätze auf der Karte oder die Fähigkeit leichte Wände im Labyrinth einzureißen, um neue geheime Passagen zu entdecken.

“Labyrinth of Refrain Coven of Dusk” kommt in einem hübschen handgezeichneten Grafikstil daher. Die Charaktere sich detailreich ausgearbeitet und werden sowohl schrill als auch bunt in Szene gesetzt. Insgesamt fällt die technische Umsetzung jedoch schlicht aus, denn die Charaktere und Feinde weisen eine spärliche Animation auf und treten uns als 2D-Charaktersprites entgegen. Dennoch schafft es der Titel mit seiner minimalistischen Darstellung zu überzeugen und für etliche Stunden zu unterhalten. Zudem schlägt sich die nicht sonderlich aufwendige Optik positiv auf die Performance aus. Auch den Soundtrack und die Sprachausgabe möchten wir an dieser Stelle positiv hervorheben, denn alle Charaktere wurden komplett vertont. Die Spieler haben die Wahl zwischen der japanischen und der englischen Sprachausgabe, wobei beide Varianten einen tollen Job machen. Fans der Disgea-Reihe werden sich beim Soundtrack und dem Humor direkt heimisch fühlen. Die verträumten Klänge unterstützen die ulkige Atmosphäre und gehen gut ins Ohr.