Viele werden sich noch an die Zeiten erinnern, als die ersten Spiele auf den Spielkonsolen wie dem Game Boy, der PlayStation 1 oder auch auf den ersten Computern erschienen. Die Auswahl der Spiele war dabei zwar beschränkt und die Grafik nach heutigen Standards vorsintflutlich, aber in den 1990ern und Anfang der 2000er spielte das noch keine Rolle. Das Interesse nach den verpixelten Spielen war enorm. Mittlerweile gibt es Spiele wie Sand am Meer und auf allen möglichen Plattformen. Mit der steigenden Auswahl und der besseren Technologie ist auch die Grafik immer besser geworden. Viele AAA-Spiele strotzen nur so von Grafikpower, doch viele Gamer setzen weiterhin lieber auf grafikärmere Spiele. Woher kommt das Phänomen?
Moderne Konsolen haben zwar grafisch stark aufrüsten können, aber Spiele mit der besten High-End-Grafik findet man heutzutage weiterhin bei den Computern. Doch damit ist auch ein Haken verbunden, denn um solch grafikintensive Spiele flüssig laufen lassen zu können, ist ein gehöriger Kostenfaktor verbunden. Das macht diese Spiele nur einem beschränkten Publikum verfügbar. Ein Paradebeispiel ist Star Citizen. Das Space-Game befindet sich immer noch in der Entwicklung, aber schon jetzt sind die Systemanforderungen astronomisch, wie der Standard beschreibt. Dadurch ist auch der langfristige Erfolg des Spiels fraglich, zumal keine Konsolenversion geplant ist – was auch an den hohen Grafikanforderungen liegt. Erfolgreiche Spiele sind dabei nicht auf die beste Grafik angewiesen. Das hat der König unter den Sandboxspielen, Minecraft, schon lange bewiesen. Das Spiel wurde anfangs für den PC entwickelt und hat im Laufe der Zeit auch eine Version für PlayStation 4 oder Xbox One hervorgebracht.
Tatsächlich haben viele Spiele ohne High-End-Grafik oftmals bessere Erfolgsaussichten. Ein Grund ist, dass damit ein größeres Zielpublikum erreicht werden kann. Doch ein weiterer Faktor hat einen pragmatischen Hintergrund. Durch die Nutzung einer einfachen Grafik können Entwickler viel mehr komplexere Spielfeatures einbauen. So wurde Minecraft zu einer praktisch unendlichen Welt der Möglichkeiten, die man nach seinen Bedürfnissen anpassen konnte. Dass Features wichtiger als die stärkste Grafik sind, erkennt man auch an Browsertiteln. Diese faszinieren durch ihren Fokus auf Multiplayeraspekte und die damit einhergehende Kooperation und den Wettbewerb der Spieler untereinander. Die Grafik ist dabei oftmals ansprechend gehalten und beinhaltet auch häufiger cartoonähnliche Elemente. Damit wird ein magisches Gefühl geweckt, wie man bei Duelz sehen kann. Als erstes Casino bindet dieses sogar den Multiplayeraspekt mit ein. Einen ähnlichen Erfolg hatten mobile Spiele wie Clash of Clans oder auch Clash Royale, die in den App Stores ganz oben zu finden sind. Je komplizierter hingegen die Grafikanforderungen bei Smartphones sind, desto schwieriger wird auch die Spielbarkeit, da Nutzer von Low-End-Smartphones, ähnlich wie beim PC, als Zielpublikum entfallen.
Trotz der modernen Technologien haben Spiele mit einfacherer Grafik ihren Reiz also nicht verloren und die Nachfrage ist weiterhin groß, da die Möglichkeiten einer freien und offenen Sandbox oftmals attraktiver sind als lineare Titel, die über eine starke Grafik verfügen. Auf der anderen Seite versucht man aber auch verstärkt komplexe Spielfeatures und eine starke Grafik zusammenzubringen. Genau diese Brücke versucht die Virtual Reality zu schlagen. Wie die Welt beschreibt, gibt es eine intensive Forschung auf dem Gebiet. Es ist zwar immer noch fraglich, ob VR die Zukunft der Spielewelt darstellen wird, aber die Anzeichen stehen gut, zumal die VR-Technologie auch in vielen anderen Branchen schon Einzug erhalten hat