Das Schwarze Auge – Die Schicksalsklinge – Das hat uns nicht gefallen
Natürlich reicht es bei weitem nicht aus mit einem Spiel nostalgische Gelüste zu wecken. Gerade in der Zeit in der die Rollenspielszene von Spielen wie The Witcher, Elder Scrolls oder World of Warcraft diktiert wird, muss man mit einem Rollenspiel mehr können als nur Nostalgie. Leider kann das schwarze Auge dieses Bedürfnis nicht befriedigen. Optisch sowie spielerisch finden wir uns hier an einer Stelle wieder, die vor 10 Jahren bereits erreicht war. Sicherlich wird die Optik des Spieles ein bisschen hoch gerendert, aber sowohl Modelle als auch Texturen wirken als seien sie aus der klassischen HD Version am PC übernommen ohne überhaupt überarbeitet worden zu sein. Charaktermodelle wirken unbelebt und altbacken. Sowas ging vor 15 Jahren, heute ist das allerdings nicht einmal mehr bei B-Ware oder Indieproduktionen wäre eine solche Grafik noch zeitgemäß.
Wollen wir aber mal von der Grafik weg gehen und uns Dingen widmen wie der Charaktererstellung. Wir bekommen eine Heldengruppe vorgegeben. Das ist OK, wir können Alternativ auch eine eigene erstellen. Diese Würfeln wir mit unseren Hauptfähigkeiten, den guten und schlechten Eigenschaften aus, so wie wir das vom klassischen DAS Charakterbogen her kennen. Dummerweise hält man sich hier an ein paar Regeln, die im klassischen Regelwerk existieren, von den meisten Spielergruppen aber ignoriert worden sind. Es wird jede Eigenschaft nacheinander ausgewürfelt. Ob die gewürfelten Ergebnisse dann zum jeweiligen Charakter passen, steht erst nachher fest. Ist das nicht der Fall müssen Punkte hin und her geschoben werden. Das ist in der Videospieladaption unheimlich nervig und sehr sehr langsam umgesetzt.
Die Charaktererstellung hätte ein bisschen umfangreicher ausfallen können. Hier ist vor allem die Tatsache das wir unsere Helden nicht einmal mit eigenen Namen versehen können sehr nervig. Auch die Tatsache das man am gesamten Spiel eigentlich garnichts angepasst hat, ist unschön.
Leider muss man an dieser Stelle schon DAS Fan sein um das Spiel wirklich mögen zu können und selbst dann fällt es, angesichts der Konkurrenzprodukte, doch sehr schwer.