A Way Out im Test – Mehr als nur ein Weg raus

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A Way Out – Das hat uns gefallen

“A Way Out” ist in seiner Konzeption völlig Einzigartig. Dabei ist nicht das Konzept des Koop-Gameplays an sich gemeint, sondern die besondere Umsetzung von Director Josef Fares. Auf eine Single-Player Erfahrung wird hier komplett verzichtet, wer das actionreiche Abenteuer der Knastbrüder Leo und Vincent erleben möchte muss zwingend mit einem menschlichen Partner spielen. Dazu kann man im lokalen Couch-Koop spielen oder auch Online. Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass nur ein Spieler die Vollversion des Spiels besitzen muss, um mit einem Freund über den Online-Modus spielen zu können.

Auch im Online-Modus flimmert das Geschehen, bis auf wenige Ausnahmen, über die gesamte Spielzeit im Split-Screen Modus über den Bildschirm. Das mag möglicherweise dem ein oder anderen missfallen, doch arrangiert man sich schnell mit den Gegebenheiten. Das Spiel zieht einen so sehr in seinen Bann, dass man sich ohnehin nur noch auf seinen gewählten Protagonisten konzentriert und teilweise gar nicht mehr mitbekommt, dass der Bildschirm aufgeteilt ist. Darüber hinaus hilft der Split-Screen bei Orientierungsschwierigkeiten hinweg und erleichtert die nötigen Absprachen im Spielverlauf ungemein. Immer wieder werden wir als Spieler in Situationen geführt wo das präzise Timing beider Protagonisten abgestimmt werden muss, dazu muss auch die Kommunikation untereinander stimmen. Dabei reicht das Portfolio vom simplen aufstämmen verschlossener Türen bis hin zum wilden paddeln über einen unruhigen Fluß. Bei verschlossenen Türen müssen wir uns mit unserem Partner absprechen und zur gleichen Zeit den Aktionsknopf drücken, um hindurch zu preschen und beim wilden ritt auf einem Boot, rudern wir mal abwechselnd und mal zusammen, um lebend unseren Verfolgern zu entkommen und zugleich nicht von Felsen zertrümmert zu werden.

Über die gesamte Spielzeit von 6 Stunden verspürten wir zu keinem Zeitpunkt Langeweile, da wir mit “A Way Out” einen bunten Mix aus verschiedenen Genres geboten bekommen. So sind Spielelemente aus Shooter-, Autorennen-, Sidescroller-, Adventure- und Geschicklichkeitsspielen vertreten und sorgen für ein abwechslungsreiches Spielgefühl. Darüber hinaus hat es uns persönlich sehr gut gefallen, dass absolvierte Koop-Passagen, nicht noch einmal gespielt werden mussten und zugunsten der Story übersprungen wurden. So müssen Leo und Vincent zum Beispiel nach einer Kletterpartie während ihres Ausbruchs in ihre Zellen zurückkehren, da ihnen ein Gegenstand fehlt um weiter voran zu kommen, haben diese im weiteren Spielabschnitt den gesuchten Gegenstand erbeutet, so überspringt man Storytechnisch die Kletterpassage und befördert die Spieler gleich zum Hindernis. 

Ebenfalls als positiv haben wir den Umstand aufgenommen, dass der Schwierigkeitsgrad auch von Gelegenheitsspielern gemeistert werden kann. Um diesen Standpunkt zu untermauern, habe ich das Experiment gewagt und das komplette Abenteuer mit meiner Frau durchgespielt. Vielen Dank an dieser Stelle an meine Frau, die sich bereit erklärt hat sich dem Test zu stellen. Trotz der Unerfahrenheit mit dem Umgang eines Playstation 4 Controllers meines Koop Partners wurden wir nicht oft mit einem Game Over Screen konfrontiert, zudem waren die Checkpoints oft so gesetzt, dass wir genau am gescheiterten Punkt fortfahren konnten. In den frei erkundbaren Arealen kann man mit NPCs interagieren und Mini-Games finden, welche uns besonders gut gefallen haben, da man hier die Chance erhält abseits der Story die Stimmung aufzulockern und sich mit dem Partner zu messen. Besonders Vier gewinnt oder das Volleyball Spiel auf dem Arcade Automaten haben uns neben der Geschichte gut unterhalten.