Horizon Zero Dawn – Göttliches Vergnügen oder grausamer Kommerz?

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Horizon Zero Dawn – Das hat uns gefallen

Horizon Zero Dawn ist optisch ein absolutes Fest. Alleine nur wegen der tollen Grafik lohnt es sich schon Horizon zu kaufen. Die Optik ist wirklich atemberaubend und die Effekte die im Spiel eingebaut sind muss man gesehen haben. Nein es sind nicht die Explosionen die wir meinen, sondern viel banalere Dinge wie Nebel, Sonnenaufgänge oder Licht und Schatteneffekte. Besonders sehenswert ist die Situation in der ihr euch durch eine Horde feindlicher Maschinen schleicht, in einer nebligen Nacht, ohne Sterne. Hier kann die PS4/PS4 Pro ihre ganze Pracht entfalten und zeigt uns ein Spiel das einfach nur hübsch ist.

Spielerisch erinnert Horizon Zero Dawn ein wenig an Far Cry. Die Optik der Karte und das Gameplay sind hier stark angelehnt, was eindeutig für ein komisches erstes Gefühl sorgt. Dennoch hat man sich sehr schnell eingefunden und kommt gut mit dem Spiel klar. Besonders gut ist die Tatsache das wir bereits als kleines Kind mit dem Spiel starten. Wir werden also nicht mit einem fertigen Charakter in ein Spiel geworfen sondern erleben einiges der Vorgeschichte mit. Wir treffen sogar als Kind schon Entscheidungen die das spätere Spiel beeinflussen können.

Während wir aufwachsen, was zugegeben im Zeitraffer passiert, lernen wir zu klettern, zu schießen, Material und Munition herzustellen, zu schleichen und alles was wir brauchen um mit dem Spiel loslegen zu können. Nach dem Prolog sind wir vorbereitet aufs Spiel, haben eine Motivation und können sofort einsteigen. Die Story reißt mit, von Anfang an beginnen die grauen Zellen zu arbeiten und versuchen ein Bild zu konstruieren, das sich mit der Zeit und unserer Erfahrung im Spiel, den Geheimnissen die wir entdecken und den Orten die wir finden, weiter festigt. Die Spielwelt ist riesig und gut durchdacht. Wir können fast alles erreichen was wir sehen. Vielleicht nicht direkt, weil uns noch etwas fehlt oder wir noch eine andere Aufgabe lösen müssen, aber es gibt immer Mittel und Wege.

Horizon lässt einem immer die Wahl ob man durch Gegnerhorden hindurch schleichen will oder doch lieber die Rambo Technik einsetzt, was definitiv selten eine gute Idee ist, aber es klappt trotzdem, auch wenns schwieriger ist. Da manche Feinde allerdings groß sind, wie ganze Häuser, sollte man sich gut überlegen wann und wie man sich mit ihnen anlegen will. Es kann durchaus ein Problem darstellen, kurz vor einer wichtigen Storymission noch einen riesigen Gegner anzugreifen, der unmengen an Munition und Fallen verbraucht. Spielerisch ist Horizon Zero Dawn auf jeden Fall genial gemacht.

Horizon (2)

Die Reise die Aloy angetreten hat führt sie aber nicht nur durch Wüstengebiete, verschneite Berggipfel, tiefe Höhlen und Ruinen, Hochhausüberreste und großartige Orte mit atemberaubenden Panorama, sondern auch in die Abgründe des menschlichen Wesens, denn wir erkunden nicht nur die Welt sondern auch die Geschichte eines Planeten der es nicht einfach hatte. Wir lernen Personen kennen, die lange tot sind und tauchen ein in eine Welt aus Metall, Ruinen und Lärm. Wir finden sogar einige lustige Easter Eggs und Anekdoten aus längst vergangenen Zeiten wie Werbung für Essensersatz Tabletten und solch ein Zeug, was in der aktuellen Zeit des Spieles total skuril wirkt. Das macht Horizon Zero Dawn zu einer kleinen Perle die unsere jetzige Zeit und unsere kommende Zukunft genauso in Frage stellt wie eine Welt nach uns.

Was uns ebenfalls gefallen hat waren die Kämpfe gegen die riesigen Gegner, die sich schnell und strategisch gestalten, mit einfachem draufhalten ist es hier nicht getan, ihr müsst schon ein bisschen überlegen. Gäbe es keine Zeitlupenfunktion beim zielen (sofern ihr das geskillt habt) wären manche Kämpfe mehr als Nervenaufreibend.

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