Yakuza 6 im Test – Des Drachen letztes Lied

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Yakuza 6: The Song of Life – Das hat uns nicht gefallen

“Yakuza 6” macht spielerisch so viele Dinge richtig, dass es kaum etwas zu bemängeln gibt. Die Kämpfe machen unglaublich viel Spaß und werden nicht langweilig, dennoch können die Gruppenkämpfe teilweise für Frust sorgen, da besonders in diesen Situationen das Blocken fast unmöglich ist und das anvisieren eines einzelnen Gegners nur für Chaos sorgt. Eure Gegner warte nicht seelenruhig ab, bis ihr einen nach dem anderen erledigt habt, sondern umzingeln euch und greifen nicht selten alle gleichzeitig an, sodass Angriffe in den Rücken schlecht zu blocken sind, dennoch seid ihr nicht ganz hilflos in den Kämpfen, denn Angriffen könnt ihr auch mit der X-Taste ausweichen. In den Bosskämpfen werdet ihr jedoch sowohl die Block- als auch die Anvisierfunktion vollends nutzen können.

Auch die Lokalisierung müssen wir an diesem Punkt bemängeln. Die Sprachausgabe ist nur in einer japanischer Vertonung verfügbar, was ich mir persönlich auch gar nicht mehr anders für die Yakuza-Reihe wünsche, aber zumindest die Untertitel könnten für den europäischen Raum erweitert werden. Sega sieht anscheinend keinen Handlungsbedarf und macht es sich einfach, indem man nur englische Untertitel sowohl für die amerikanische als auch die europäische Version bereit stellt.

Zudem ist eine der Hauptaktivitäten, der sogenannte Clan Creator, ziemlich einfallslos gestaltet und verliert schnell an Reiz. Im Clan Creator gründet ihr euren eigenen Klan, verteilt Positionen für eure Truppenführer, zieht in die Schlacht und levelt eure Recken auf. Zu Beginn einer Schlacht stehen euch eine kleine Ansammlung an Punkten zur Verfügung, die ihr für Soldaten ausgeben könnt. Im Verlauf einer Schlacht füllt sich langsam eurer Kontingent an Punkten. Gespielt wird aus der Vogelperspektive, die euch einen Überblick über die Gasse verschaffen soll, diesen scheinbaren Überblick verliert ihr jedoch sobald die ersten Einheiten ins Getümmel stürmen. Insgesamt könnt ihr fünf verschiedene Einheiten (Nahkämpfer, Fernkämpfer [Pistole], Tank, Messerstecher und Bombenwerfer) einsetzen, die jedoch an die Fähigkeiten eurer Truppenführer gekoppelt sind. Befehligt ein Truppenführer die Nahkämpfer, dann sinkt die Anzahl an Punkten, die benötigt wird, diese Einheit rufen zu können. Die Truppenführer selbst können ebenfalls in die Schlacht gerufen werde und fungieren als Helden. Bis zu 100 Einheiten könnt ihr insgesamt in die Schlacht rufen. Die Schlacht ist vorbei, sobald ihr den Truppenfüherer des Gegners vernichtet habt oder die Zeit abgelaufen ist. Taktisch anspruchsvoll wird es dabei leider nie und dass man öfters immer wieder denselben gegnerischen Truppenführer besiegen muss, bis man diesen in einem Finalen Kampf im typischen Brawler-Modus mit Kazuma besiegt, macht den Modus nicht besonders attraktiv. Auch die Tatsache, dass man einen Truppenfüherer besiegen muss, den man bereits für die eigenen Reihen gewonnen hat, schadet der Atmosphäre und der Abwechslung. Einen Online-Modus bietet der Clan Creator ebenfalls, doch viel anspruchsvoller ist dieser damit nicht. Im Online-Modus gilt es die Einheiten eines anderen Spielers zu besiegen.