41% der Esport-Einsätze kommen aus Deutschland

Artikel Gastartikel

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Quelle: ESL Pressematerial

Vielen in Deutschland dürfte es noch nicht aufgefallen sein, aber der Wettmarkt ist zuletzt um eine attraktive Option gewachsen. Es handelt sich nicht um eine zusätzliche konventionelle Sport- oder Kasinowette, sondern um die Esport-Wetten (auch E-Sports geschrieben), also um Einsätze auf Ereignisse bei Games wie League of Legends oder Dota.

Obwohl der Markt für Esport Betting noch ziemlich jung ist, haben in der Zwischenzeit diverse Online-Wettanbieter Sportwetten auf Esport Games in ihr Programm aufgenommen.

Generell lässt sich Esport als Wettkampf zwischen Spielern unter mithilfe von Computern definieren. Nicht anders als bei den physischen Sportarten unterscheiden sich die Regeln aber auch hier von Spiel zu Spiel.

Körperliche Attribute zweitrangig

Ganz anders als bei professionellen Sportlern entscheiden aber die körperlichen Voraussetzungen bei den E-Games nicht über die letztendlichen Sieger, was wahrscheinlich einer der Gründe für die Beliebtheit des E-Gamings und der damit einhergehenden Wetteinsätze sein dürfte. Viel wichtiger sind hierfür ein tolles dreidimensionales Vorstellungs- und Orientierungsvermögen sowie eine erstklassige Hand-Augen-Koordination.

Vorreiterrolle für Deutschland

Momentan fließen die Wetteinsätze hauptsächlich auf die drei großen Games GS: Go, Dota 2 und League of Legends (LoL). Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass, wie diverse Studien zeigen, in diesem stark wachsenden Markt, 41% aller Wetten aus Deutschland stammen. Ergänzt man noch Österreich und die Schweiz dazu, kommen sogar deutlich über 50% der Wetteinsätze aus dem deutschsprachigen Raum.

Diese Vorreiterrolle hängt mit Sicherheit auch mit der Beliebtheit des E-Sports und der Qualität der deutschen Spieler eng zusammen. Denn ohne eine wachsende Community an Gamern würde auch der Wettmarkt für E-Sport nicht so florieren können. Eine Zahl verdeutlich diese Entwicklung ganz deutlich. So verzeichnete einer der größten Wettanbieter der Welt, bwin, höhere Umsätze auf das Spiel „League of Legends“ als auf den Sieger der Champions-League 2016.

Neben den Buchmachern haben aber in der Zwischenzeit auch schon eigene E-Sport-Portale und News-Anbieter das Potenzial des E-Sports erkannt und berichten über die jüngsten Entwicklungen und anstehenden Turniere in Echtzeit. Sogar auf Youtube kann man inzwischen zahlreiche Mitschnitte und Dokumentationen zum Thema finden. Die Nachfrage und das Potenzial scheinen ungebrochen und Experten erwarten weitere 2- bis 3-stellige Wachstumsraten in den nächsten Jahren.

Noch handelt es sich beim E-Sport nicht um eine offiziell anerkannte Sportart. Sollte sich aber die bisherige Entwicklung fortsetzen, wird auch der Druck auf die deutsche Politik und Wirtschaft wachsen, den Status des E-Sports zu ändern und es zu einer anerkannten Sportart wie das Schach oder Dart-Spiel upzugraden. Denn ähnlich wie bei E-Sports werden auch in diesen Sportarten die Turniere nicht aufgrund der körperlichen Voraussetzungen entschieden, sondern durch vergleichbare Eigenschaften wie Konzentrationsfähigkeit oder Koordination.